Montag, 31. Oktober 2011

Kirsten Heiberg

Dies ist eine Seite über die norwegische Sängerin und Schauspielerin



Kirsten Heiberg

(1907-1976)



Hier wird regelmäßig über Kirsten Heiberg und NEWS über Sie berichtet ....





Kirsten Heiberg (Anfang der 1940er Jahre, Archiv des Autors)


Kirsten Heiberg -

25.04.1907 (Kragerö) – 02.03.1976 (Oslo). Geboren wurde sie als älteste Tochter eines reichen Holzkaufmanns in Südnorwegen und erhielt eine künstlerische Erziehung. Nach dem Besuch von Schulen und Internaten in Lausanne, Dijon und Paris studieret sie u.a in Oxford. 1929 debütierte Kirsten Heiberg am Theater in Bergen. Zwischen 1930 und 1936 trat sie in zahlreichen Revuen und Thetaerstücken in Oslo und Bergen auf. Sie drehte drei norwegische und drei schwedische Filme.

1937 hatte sie ihr deutschsprachiges Debüt im "Theater an der Wien" in dem musikalischen Lustspiel "Pam Pam" (Musik u.a. Fritz Spielmann). Dort lernte sie den deutschen Komponisten Franz Grothe kennen, den sie 1938 in Oslo heiratete. Das Ehepaar Grothe wohnte fortan in der Schlüterstraße in Berlin- Charlottenburg. Kirsten Heiberg spielte in zahlreichen Filmen. Ihre Filmpartner waren u.a. Viktor Staal, Karl Martell, Beniamino Gigli, Richard Häussler und Hans Söhnker. Ehemann Franz Grothe schrieb ihr zahlreiche Chansons und Filmmusiken für ihre eindrucksvolle Altstimme auf den Leib.

Als attraktive Ausländerin wurde sie vor allem nach Kriegsbeginn überwiegend als "femme fatale" im Sinne eines „Engel noir“ eingesetzt. Hafenschenken, Falschmünzer und Schmuggler wurden ihr Milieu. Außer in dem Filmen Liebespremiere (1943) und ihren Nachkriegsfilmen konnte sie ihr großes schauspielerisches Talent in Deutschland leider nur selten zeigen. Als sie ihren Unmut über die Besetzung ihrer norwegischen Heimat (April 1940) kundtat und sich weigerte vor deutsche Truppen in Norwegen aufzutreten, erhielt sie etwa zwei Jahre Filmverbot. Fortan erhielt sie außer in dem Film "Liebespremiere", ihrem vermutlich schönsten deutscher Spielfilm, nur noch Nebenrollen.

Nach dem Krieg drehte sie noch drei Filme in Deutschland, trennte sich von Franz Grothe und kehrte 1951 nach Norwegen zurück. Dort strafte man sie mit Nichtachtung als deutsche Spionin und Vaterlandsverräterin. Ene große Portion Neid auf ihr vermeintliches Leben im Luxus im reichen Tyskland spielte hierbei auch eine sehr große Rolle. Von 1952-1960 spielte sie am Tröndelag Theater in Trondheim. Ein kurzer, aber gut bezahlte Filmauftritt in dem deutschen Spielfilm „Bei dir war es immer so schön" (1953) verstärkte die norwegischen Ressentiments gegen sie. Sie versuchte vergeblich beim norwegischen Film oder in Oslo Fuß zu fassen. Gastspiele in Osloer Theatern und ein kurzer letzter Filmauftritt in einem norwegischen Film (1966) blieben die Ausnahme. Neben dem Theater gab sie Schauspielunterricht. Zu ihren letzten Erfolgen in Oslo zählte die Rolle des Fürsten Orlowsky in der Fledermaus (1961). Ihre letzten Lebensjahr verbrachte Kirsten Heiberg in Oslo und starb dort vereinsamt 1976. Bis zu ihrem Tode hatte sie ein gutes und freundschaftliches Verhältnis zu ihrem exmann Franz Grothe und dessen zweiter Ehefrau Gerda. Heibergs Asche wurde auf dem Friedhof ihrer Heimatstadt Kragerö beigesetzt.

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